Jetzt in der Fastenzeit ist es das Violett. Am Palmsonntag wird es das Rot sein und am Ostersonntag das Weiß – die Farbe, in der alles zusammenkommt. Verkündigt wird nicht nur in Worten – sondern auch in den Farben.
Ausgabe: 2014/14, Glaube, Farben
02.04.2014
Für die Augen wird in den Farben deutlich, was als Grundbotschaft des jeweiligen Gottesdienstes anklingt. Und wie im ganz gewöhnlichen Leben nicht jede Farbe zu allem passt, so ist es im Glauben. Konkret wird die „Farbenlehre“ der Kirche in der liturgischen Kleidung. Beim gottesdienstlichen Feiern mit Priestern ist das selbstverständlich. Immer mehr wird die Botschaft der Farben jedoch auch verwendet, wenn Laien einem Gottesdienst vorstehen. Liturgie hebt aus dem Alltag heraus – und es geht nicht um eine Standeskleidung, sondern um das „Festgewand“, in dem gefeiert wird. Zwischen Arbeit und Freizeit liegt noch ein ganz entscheidender Lebensbereich: der des unverzweckten Beisammenseins – im Namen Jesu. In einer verzweckten Welt, in der zunehmend der Rechenstift regiert, leistet sich die Kirche den „Luxus“ der Farben – und setzt ein Zeichen gegen die Uniformität von Arbeitsgewand und Jogginganzug.