Es ist Vorsicht geboten bei der Wahl des Wortes „Christenverfolgung“. Denn oft sind es einfach Kriminelle, die Gewalt ausüben. Kommentar von Susanne Huber.
Ausgabe: 2014/15, Christenverfolgung
08.04.2014
- Susanne Huber
In vielen Teilen der Erde werden Menschen diskriminiert und verfolgt. Sehr oft geschieht das wegen ihres Glaubens. In diesem Zusammenhang hört man vermehrt von Christenverfolgung. Ja, in vielen Ländern weltweit werden sie malträtiert. Trotzdem ist Vorsicht geboten bei der Wahl des Wortes „Christenverfolgung“. Denn betroffen von Menschenrechtsverletzungen sind global nicht nur die Christen. Vor allem im Nahen Osten werden auch gemäßigte Muslime schikaniert. Zu Recht haben die katholischen Bischöfe im Heiligen Land nun vor einer unbedachten Wortwahl gewarnt. Sie weisen darauf hin, dass das, „was als Christenverfolgung bezeichnet wird, gewöhnlich Gewalt von Kriminellen ist, die behaupten, Muslime zu sein“. Dieses gezielte Schüren von Hass und Gewalt zwischen Muslimen und Christen darf nicht gefördert werden, auch nicht durch unbedachte Rede.