Der Lärm spielender Kinder ist einer der Hauptgründe für Nachbarschaftskonflikte. Mehr Grünflächen – und nicht nur für Hunde – würden helfen. Ein Unter uns von Paul Stütz.
Ausgabe: 2014/15, Unter Uns, Kinder, Lärm, Konflikte, Hund, Grünflächen
09.04.2014
- Paul Stütz
Sonntag muss nicht immer der ruhigste Tag sein. Als meine Kinder letztes Wochenende ihre Trommeln heftig bearbeiteten, fragte ich mich, ob die Nachbarn jetzt klingeln oder gleich die Polizei rufen werden. Nix ist passiert. Also waren die Nachbarn nicht da oder die Schallisolierung ist so gut. Oder sie sind toleranter als viele andere. Kinderlärm (oder einfach nur spielende Kinder) ist einer der Hauptgründe für Nachbarschaftskonflikte – die auch vor Gericht ausgetragen werden. Manchmal mag der Ärger über Kinderlärm berechtigt sein, meistens ist es Überempfindlichkeit. Aus meiner eigenen Kindheit kenne ich das. Wir spielten gelegentlich in der Wohnsiedlung Basketball, nicht gerade laut. Eine Nachbarin verklagte trotzdem die ganze Nachbarschaft (und blitzte letztendlich damit ab). Für die Bedürfnisse von Kindern ist in der Gesellschaft wenig Platz. Eher akzeptieren die Bürger das Rauschen der Autobahnen, von denen viele sagen, sie würden es mit der Zeit gar nicht mehr hören. Mehr Grünflächen fürs Spielen wären im Übrigen eine Möglichkeit, den Kinderlärm aus den Wohnanlagen wegzubringen. In Linz ist etwa das riesige Naherholungsgebiet Wasserwald praktisch eine einzige Hundefreilaufzone. Gerade für Kinder eine Gefahr. Warum sind Hunde in der Stadt wichtiger als Kinder?