Kremsmünster: Schüler starten Hilfsprojekt für Bedürftige
Vier Schüler des Stiftsgymnasiums Kremsmünster haben auf eigene Initiative ein Hilfsprojekt gestartet. Der Erlös aus dem Verkauf der von ihnen verfassten Zeitschrift kommt in Not geratenen Menschen in der Region zugute.
Städte, die Trümmerfeldern gleichen, Menschen, die vor Schmerz schreien, und eine Schreckensbilanz von 300.000 Toten. Das Erdbeben in Haiti vor vier Jahren hat die Weltöffentlichkeit aufgerüttelt. Michael Raphelsberger, 2010 gerade zwölf Jahre alt, bekam die Bilder nicht aus dem Kopf, wollte unbedingt helfen. Gemeinsam mit seinem Freund Raphael Pettermann sammelten sie bei Verwandten und Bekannten Spenden, ein paar hundert Euro kamen zusammen. Mittlerweile hat sich die jugendliche Hilfsgemeinschaft erweitert, Nicolas Griebenow und Philipp Melhorn komplettieren das Vierer-Team. Der Schwerpunkt hat sich vom Aus- ins Inland verlagert. Die vier Burschen der 6a-Klasse des Stiftsgymnasiums Kremsmünster helfen in Not geratenen Menschen in der Region. Aktuell wollen sie einer Familie mit vier Kindern finanziell unter die Arme greifen. Der Vater ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen. „Wir sind privilegiert, weil wir so viel Glück haben, aber es kommt schnell anders, als man denkt“, sagt Michael Raphelsberger.
Schüler gründen Zeitschrift
Die vier Burschen haben im Frühjahr eine eigene Zeitschrift gegründet. Unter dem Namen „Perspektive“ erscheint sie vier Mal im Jahr, mit selbst recherchierten Themen aus Umwelt, Wirtschaft, Ethik und Informatik. In der ersten Ausgabe spannen sich die Themen von werbefreiem Internet über Bienensterben bis zur Todesstrafe.
Erfolgreicher Zeitungs-Verkauf
Zumindest bis zur Matura in zwei Jahren wollen die Schüler ihr Projekt fortführen. Jeweils am ersten Sonntag im Monat verkaufen sie die Zeitschrift vor der Kirche Kirchberg in Kremsmünster. „Wir sind überrascht, wie gut es angenommen wird“, erzählt Michael Raphelsberger. Im Schnitt spenden die Leute fünf bis sechs Euro pro Exemplar. Abzüglich der Druckkosten für die Zeitschrift fließt der Erlös direkt in die Hilfsaktionen.