Wie gut wäre es da, so etwas wie eine Regentonne auch für die Seele zu haben, die über Trockenzeiten hinweghilft, und die – umgekehrt – wenn alles auf einmal kommt, etwas auffängt für Dürrezeiten. Ein Leitartikel von Matthäus Fellinger.
Zu viel auf einmal. So ist es manchmal beim Regen. Und dann wieder lange gar nichts. Wie gut ist es, eine Regentonne zu haben. Über eine Zeit hin gleicht sie aus zwischen dem Zuviel und Zuwenig.
So viel Lob auf einmal – und dann so lange fast gar nichts. Oder: So wunderschön gestern – und heute? Na ja! Wie gut wäre es da, so etwas wie eine Regentonne auch für die Seele zu haben, die über Trockenzeiten hinweghilft, und die – umgekehrt – wenn alles auf einmal kommt, etwas auffängt für Dürrezeiten. Von manchen Menschen sagt man, sie hätten ein ausgeglichenes Wesen. Ihre Hoffnung ist nicht gleich weggespült, wenn es einmal gar zu dick kommt – und irgendwie schaffen sie es auch über die Dürreperioden ihres Lebens hin – durch Zeiten, in denen andere verzagen. Doch das Heute ist eingebettet zwischen ein Gestern und Morgen. Vom Wetter sagt man, man müsse sich auf extremere Ereignisse einstellen. In anderen Belangen möglicherweise auch? Da wird es gut sein, an die Regentonne zu denken, die sich doch immer wieder neu füllt – und die den Segen von gestern ins Trockene bringt.