Es ist eine weit verbreitete Stimmung. Mühsamer und komplizierter werde alles, und gar nichts besser. Setzt sie sich fest, wird sie zur Krankheit. Schleppend kommen und gehen die Tage dann, ganz ohne Aussicht. Ein Leitartikel von Matthäus Fellinger.
Da tut es gut, an Moses zu denken. Die bedrückende Lage in Ägypten hat ihn mit dem Volk in die Flucht getrieben, weg aus der Knechtschaft der Zwänge! Aber die Fluchtmotive allein gaben nicht ausreichend Kraft für den Weg – und viele wollten zurück. Doch da war diese andere Kraft: die Vision vom Gelobten Land. Eine Verheißung. Verlockend. Aus ihr kommt die Kraft. Nicht als Getriebene, sondern weil sie einer Verheißung folgten, hält es sie auf dem Weg. Das Evangelium, überhaupt die Gottesbotschaft, treibt Menschen nicht vor sich her mit den Ruten der Pflicht und des Muss. Eine Verheißung liegt vor Augen – nach Lebensfülle, die nicht vorstellbar ist. Es lohnt sich, zu folgen. In einer erwartungsarm gewordenen Welt gilt es, die Verheißung in die Mitte zu rücken. Das lässt gehen – und Wege finden. Die Fastenzeit beginnt. Glauben ist kein Pflichtprogramm. Ein Weg tut sich auf. Eine lohnende Aussicht. Nicht weg vom Leben, hin zum Leben. Das ist der Weg.