Die Vermögenssteuer ist in der Diskussion um die Steuerreform offenbar vom Tisch. Das voreilig, da die Politik damit die Chance auf ein Signal vertut. Kommentar von Heinz Niederleitner.
Ausgabe: 2015/9, Vermögenssteuer, Politik, Steuerreform
25.02.2015 - Heinz Niederleitner
In Österreich ist die Vermögensverteilung sehr ungleich (ein Prozent der Haushalte hat 24 Prozent des gesamten Vermögens) und das Einkommen der Kleinverdiener sinkt im Realvergleich. Angesichts dessen mag es zwar real keine großen Summen bringen, ganz besonders hohe Geldvermögen mit geringen Sätzen zu besteuern. Aber es würde einer zunehmend politikverdrossenen Bevölkerung zeigen, dass die Politik das Streben nach Solidarität nicht aufgegeben hat. Außerdem: Grundeigentümer zahlen Grundsteuer – das ist bereits eine Vermögenssteuer. Sollen sie nur deshalb gegenüber jenen, die große Geldvermögen haben, benachteiligt sein, weil sie nicht drohen können, Grundvermögen ins Ausland zu schaffen?