Gerald Rosenegger hat sich auf Neuland gewagt. Er ist der erste Pfarrverwalter der Diözese Linz – zuständig für die Pfarren Steyr-Tabor, St. Michael und die Pfarrexpositur St. Anna.
Ausgabe: 2015/15, Pfarrverwalter, Rosenegger, Steyr-Tabor, St. Michael, St. Anna, P. Fernandes
07.04.2015
- Josef Wallner
Die Pfarre St. Michael hat Häuser zu verwalten, für die Hälfte des Steyrer Stadtfriedhofes ist sie ebenfalls zuständig und vieles mehr ist allein in dieser Pfarre zu organisieren, abzurechnen und auszuhandeln. Weder der Pfarrer noch Ehrenamtliche können die Fülle der Aufgaben, die daran hängen, gut bewältigen. „Es lag darum nahe, hier das Pilotprojekt zu starten“, sagt Martin Nenning, in der Diözese für die Pfarrverwaltung und das Pfarrpersonal zuständig. Er hat schon länger nach Wegen der professionellen Unterstützung für Pfarren in der Verwaltung gesucht (siehe Interview). Gerald Rosenegger, zehn Jahre als selbstständiger Unternehmer tätig, hat im September 2014 als Verwalter in die drei Steyrer Pfarren gewechselt. Pfarrer P. Brian Fernandes, der die Pfarren leitet, hat das Mandat für Finanzen, Bauangelegenheiten und rechtliche Vertretung an Rosenegger übergeben. Damit sind aber weder der Pfarrer noch der Finanzausschuss und andere Ehrenamtliche in Verwaltungsfragen arbeitslos geworden. „Ich bin so froh, dass mir Leute aus der Pfarre mit ihrem Expertenwissen zur Seite stehen. Ohne diese Hilfe ginge es gar nicht“, sagt Rosenegger. Neben den wirtschaftlichen Agenden hat der Pfarrverwalter auch die drei Pfarrbüros zusammengeführt. Die nur zwei Stunden besetzte Pfarrkanzlei in St. Anna wurde aufgelassen und auf den Tabor übertragen. St. Michael blieb bestehen, Arbeiten wie zum Beispiel Geldüberweisungen oder Buchungen werden aber im zentralen Büro am Tabor erledigt. Dort konnten die Öffnungszeiten ausgeweitet werden. Inzwischen ist im Pfarrbüro von Montag bis Freitag ständig jemand vom Pfarrteam erreichbar. Auch Pfarrer, Kaplan und Pastoralassistent haben dort ihre Büros. Anfang Februar ist das gemeinsame Büro in Betrieb gegangen. „Natürlich sind wir noch in der Testphase, aber durch die Zusammenarbeit ist wirklich etwas in Bewegung gekommen“, sagt der Pfarrverwalter. Im Blick auf die Pfarrsekretärinnen meint er: „Sie fühlen sich in ihren Aufgaben nicht beschnitten, sondern entlastet.“ Und er hebt das Ziel des gemeinsamen Einsatzes von Pfarrverwalter und Sekretärinnen hervor: „Wir sehen uns im Dienst der Pastoral.“