Ein Ja ohne Wenn und Aber ist es, das Gott anbietet. Nur eins ist dabei von Menschenseite notwendig: die Liebe (griech. Agape) zueinander (vgl. Joh 15,17).
„Wenn du mir nicht den Ball gibst, bist du nicht mehr mein Freund!“ Im Kindergarten höre ich immer wieder, wie Kinder ihren Willen durch Androhung von Freundschaftsentzug durchzusetzen versuchen. Die größte Strafe scheint dabei zu sein: „Sonst lade ich dich nicht zu meinem Geburtstag ein!“ Meist ist der Streit bald wieder vergessen und der Ball für beide uninteressant geworden.
„Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage.“ (Joh 15,14) Folgt Jesus auch dieser Logik und droht uns mit Freundschaftsentzug, wenn wir nicht tun, was er uns aufträgt?! Ich verstehe seine Worte als Warnung, nicht als Drohung. Einerseits verlangte Jesus nie etwas willkürlich, aus seiner Laune heraus. Seine Botschaft (und damit das, was er uns aufträgt) hat sich Zeit seines Lebens, zwischen Krippe und Kreuz, nicht verändert: Gott ist bedingungslose Liebe und will sich jedem Menschen selbst mitteilen und schenken! Mehr noch: In Jesus sind Botschaft und Bote eins! In ihm teilt sich Gott als er selbst mit, wird Mensch und durchlebt die Konsequenzen von bedingungsloser Liebe mit allen Höhen und Tiefen bis zum Tod am Kreuz und darüber hinaus … „Dies trage ich euch auf: Liebt einander!“ (Joh 15,17) Wenn wir einander nun aber lieblos behandeln, müssen wir uns nicht vor Gottes Strafe fürchten, sondern voreinander, vor den Folgen unseres eigenen Handelns: einer Welt voll Misstrauen und Rivalität, Lüge und Ausbeutung, Gegeneinander statt Mit- und Füreinander. Davor warnt Jesus. „Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist die Liebe.“ (1 Joh 4,8) Und nur wer in der Liebe lebt ist wahrhaft Freund Jesu. Nicht Jesus schließt aus dieser Freundschaft aus, sondern unser eigenes Handeln. Von seiner Seite bleibt die Einladung für alle Zeiten und alle Menschen gültig, egal wie oft wir uns abkehren, solange wir nur wieder umkehren: „Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist.“ (Apg 10,34)
Zum Weiterdenken
Wen bezeichne ich als Freund und Freundin? Was erwarte ich von ihnen?
Wenn Menschen einander nun aber lieblos behandeln, müssen sie sich nicht vor Gottes Strafe fürchten, sondern voreinander, vor den Folgen des eigenen Handelns: einer Welt voll Misstrauen und Rivalität, Lüge und Ausbeutung, Gegeneinander statt Mit- und Füreinander. Davor warnt Jesus. „Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt“ (vgl. 1 Joh 4,8) Und nur wer in der Liebe lebt ist wahrhaft Freund und Freundin Jesu.
6. Sonntag der Osterzeit – Lesejahr B, 10. Mai 2015
Evangelium
Johannes 15,9–17 Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird. Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet. Dies trage ich euch auf: Liebt einander!
1. Lesung
Apostelgeschichte 10,25–26.34–35.44–48
Als nun Petrus ankam, ging ihm Kornelius entgegen und warf sich ehrfürchtig vor ihm nieder. Petrus aber richtete ihn auf und sagte: Steh auf! Auch ich bin nur ein Mensch. [...] Da begann Petrus zu reden und sagte: Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht, sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist. [...] Noch während Petrus dies sagte, kam der Heilige Geist auf alle herab, die das Wort hörten. Die gläubig gewordenen Juden, die mit Petrus gekommen waren, konnten es nicht fassen, dass auch auf die Heiden die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen wurde. Denn sie hörten sie in Zungen reden und Gott preisen. Petrus aber sagte: Kann jemand denen das Wasser zur Taufe verweigern, die ebenso wie wir den Heiligen Geist empfangen haben? Und er ordnete an, sie im Namen Jesu Christi zu taufen. Danach baten sie ihn, einige Tage zu bleiben.
2. Lesung
1 Johannes 4,7–10 Liebe Brüder, wir wollen einander lieben; denn die Liebe ist aus Gott, und jeder, der liebt, stammt von Gott und erkennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist die Liebe. Die Liebe Gottes wurde unter uns dadurch offenbart, dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben. Nicht darin besteht die Liebe, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat.