Dr. Ferdinand Reisinger, Augustiner Chorherr im Stift St. Florian, ist motiviert von seinem Namenspatron (30. Mai).
Ausgabe: 2015/22, Reisinger, Ferdinand
27.05.2015 - Ferdinand Reisinger
Der hl. Ferdinand (1199–1252) spielt in Spanien eine wichtige Rolle. Als König von Leon und Kastilien schuf er zunächst Ordnung, dann betrieb er die Rückeroberung aus der Macht der Mauren. Er galt als friedliebender und als kämpferischer Herrscher – wie es sein Name besagt: „ein kühner Beschützer“. Die Darstellungen zeigen ihn mit der Marienstatue in der einen Hand, mit einem Schwert in der andern; das wirkt paradox – und will doch beides vereinen. Dem Christen geht es um tiefe Spiritualität und zugleich auch um den Einsatz für das Volk. Ob mein Namensheiliger mich motiviert? Ich hoffe doch. Als ich an der Theologischen Universität emeritiert wurde, hat man mir eine Festschrift geschenkt: Pietas et Justitia; das zeigt, dass es mir (in meinem vielseitigen Seelsorgsbemühen) um tiefen Glauben und um Gerechtigkeit geht, gerade in der Verschränkung der beiden Tugenden. Die Symbole, die mein Namenspatron vor sich herträgt, unterstreichen mein Herzensanliegen: dass es um das eine geht und um das andere; nein: um beides zugleich!