Im Zuge des Unglücks von Lassing rückte ein Mann immer stärker in das internationale Medieninteresse: Paul Scheichenberger, der 37jährige Pfarrer von Lassing. Vergangene Woche brachte die Kath. Presseagentur ein Interview mit ihm. Darin erzählt er, daß er oft von den Journalisten gefragt worden ist, was er denn den Leuten von Lassing sage. Seine Antwort: „Gar nichts.“ Er sei „kein Trostspender – im Gegenteil, ich hüte mich, ‘Pillen gegen die Traurigkeit’ auszuteilen.“ Er will eher begleiten, zuhören, ernstnehmen.Scheichenberger beeindruckte die Medien, selbst das kirchenkritische deutsche Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“, tief. Weil er zu den Leuten steht, weil er mitten unter ihnen ist, weil er Spannungen ausgleicht, ihre Not ernstnimmt.Durch seinen Einsatz erhält das Bild vom guten Hirten eine plastische Bedeutung.Eine Ausnahme?Vielleicht sollten wir einmal überlegen, in wievielen Notlagen und persönlichen Katastrophensituationen Hilfe und Rat bei einem Seelsorger, einer Seelsorgerin gesucht und, Gott sei Dank, auch gefunden wird. Das ist meist nicht so spektakulär wie das Unglück in Lassing, um von den Medien berichtet zu werden, und soll auch nicht verglichen werden. Aber vielleicht bewirken Pfarrer Scheichenberger und die vielen anderen, die das gleiche tun, bei uns ein Nachdenken: Diese Kirche, über die sich so schimpfen läßt, besteht nämlich auch aus Menschen, die mit allem persönlichen Einsatz – und ganz selbstverständlich – versuchen, das zu verwirklichen, was uns aufgetragen ist: den Nächsten z