Österreichs Regierung will das Image heimischen Rindfleisches nach dem Hormonskandal-Verdacht wiederherstellen bzw. verbessern. Der diesbezüglichen Vorwurf aus Italien war, wie die nachfolgenden Untersuchungen ergeben haben, falsch. Wer für den entstandenen Schaden aufkommen soll, ist offen.Was würde ein Angestellter oder auch ein Landesbediensteter sagen, wenn sein Gehalt von einem Monat auf den anderen aufgrund der Marktlage gekürzt, ein anderes Mal wieder angehoben würde? Der weitaus größteTeil der Bevölkerung kann sich immer noch auf ein relativ regelmäßiges Einkommen verlassen. In der Landwirtschaft gibt es diese Verläßlichkeit immer weniger. Eine Imagewerbung für österreichisches Rindfleisch kann zwar die Marktlage für das Produkt Rindfleisch verbessern. Wichtiger noch wäre eine Imagekampagne für die Bauern und Bäuerinnen im Land. Sie und nicht die immer größer, dafür aber weniger werdenen Supermarktketten sind es, die die Ernährung der Menschen eines Landes sichern. Bei der Welser Messe haben die Bäuerinnen ein Signal gesetzt. Sie sind mit Selbstbewußtsein aufgetreten und haben nicht nur gesagt: Wie sind eure Nahversorger. Wir sollen auch selbst besser und in unserer Nähe versorgt werden! Nur wenn das Leben am Land attraktiv bleibt, wird es auch genügend Menschen geben, die sich um die Ernährung des Landes kümmern. Zu leicht kommen heute Bauern um den Lohn ihrer Arbeit. Je heimischer, desto krisensicherer! Das darf man auch in guten Zeiten nicht vergessen.