„Wir werden aufpassen müssen, daß niemand die Glasscherben am Fußboden irrtümlich zusammenkehrt“, zeigt sich eine Mitarbeiterin der Stadtpfarre Urfahr um den Erhalt einer „Rauminstallation“ besorgt. Ein anderes Ausstellungsobjekt - von einer hohen Stange herunterhängende farbige Kunststoffbänder – lockte schon in der Nacht vor der Ausstellungseröffnung Zerstörungswütige an. Kunst hat es also schwer?Am vergangenen Sonntag wurde auf dem Vorplatz der Urfahrer Stadtpfarrkirche das „Projekt Nexus“ im Rahmen des Europäischen Kulturmonats in Linz eröffnet. Es handelt sich sozusagen um den Beitrag der Kirche zu diesem kulturellen Großereignis. Auch wenn dies kaum erkennbar ist. Denn nur Insider wissen, daß es sich beim veranstaltenden „Institut für Kunst, KTH Linz“ um eine Einrichtung der Katholisch-Theologischen Hochschule handelt. 12 Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland haben sich bei diesem Projekt mit dem Kirchenplatz, dem Raum zwischen dem Ars Electronica Center und der Stadtpfarrkirche auseinandergesetzt. Mit verschiedenen Medien - von der Computer-Installation bis zum Lastkahn auf der Donau - versuchten sie umzusetzen, wie sie diese besondere städtebauliche Situation erleben und wie sie die räumliche und inhaltliche Spannung zwischen Computer-Museum AEC und Kirchenbau überbrücken. Daß die Kirche als Bauwerk und geistig-geistliche Herausforderung in diesen Prozeß einbezogen wurde, ist erfreulich. Etwas mehr „Kunst“ oder originellere Ideen, meinetwegen auch Provokation, hätten bei diesem Projekt durchaus Platz haben können. Vor der eigentlichen Eröffnung gestaltete Stadtpfarrer Helmut Part mit seiner Gemeinde einen auch musikalisch eindrucksvollen Gottesdienst. Er ermunterte in der Predigt zu Offenheit gegenüber Neuem, zum Dialog - auch mit neuen künstlerischen Herausforderungen.Die Objekte des Ausstellungsprojekts Nexus (dt. Verbindung, Verwicklung) sind bis 4. Oktober in Alturfahr Ost/Kirchengasse zu sehen.