Als Festredner markierte P. Anselm Grün beim Jubiläum der Katholischen Männerbewegung letzten Sonntag Eckpfeiler einer männlichen Spiritualität. Im folgenden Auszüge: „Spiritualität heißt für mich, die Spur der eigenen Lebendigkeit zu entdecken. ... Für mich ist der spirituelle Weg immer ein Weg in die Freiheit.“*„In guter Weise zeigt sich die Kriegerseite des Mannes in einer gesunden Askese. Wie ein Sportler trainiert er sich, damit er selber lebt, statt von außen gelebt zu werden.“*„Viele Männer haben Angst, daß ihre Schwächen entdeckt werden. Ihnen geht es vor allem darum, keine Fehler zu machen. Aber dann geht von ihnen auch nichts aus. Sie gehen kein Risiko ein aus Angst, sie könnten fallen und die ganze Welt würde über sie herfallen. Der wirkliche Mann steht zu seinen Schwächen.“Humor ist das Kennzeichen einer gesunden Spiritualität. Prüderie, Moralismus, salbungsvolles Sprechen, das sind immer Zeichen einer degenerierten Religiosität, die schon Jesus mit recht schelmenhaften Bildern demaskiert hat, etwa mit dem Bild des törichten Narren oder des blinden Führers.*„Die Wunden, denen sich der Mann stellt, sind nicht nur Wunden aus dem Kampf, sondern auch Wunden, die aus seiner Liebe herrühren. In der Liebe macht sich ein Mann verwundbar. Der Liebhaber gehört wesentlich zum Mann.“