Im Kosovo herrscht Chaos und Not. Hunderttausende sind auf der Flucht. Frauen und Kinder harren seit Wochen auf dem nackten Wiesenboden aus.Mit diesen dramatischen Worten beschrieb letzte Woche die Caritas-Mitarbeiterin und Kosovo- Expertin Dr. Marion Feik bei einem Vortrag in Vöcklabruck die aktuelle Situation. Die Menschen verlassen ihr Zuhause, wie sollten sie auch bleiben?Täglich kommen auch in Österreich albanische Flüchtlinge aus dem Kosovo an. Asyl kommt für sie kaum in Frage, da sie meist über sog. „sichere Drittstaaten“ einreisen. Wer enge Angehörige hat, die – etwa als Gastarbeiter – schon länger in Österreich leben, hofft auf Familienzusammenführung. Die Plätze da- für sind rar und werden nur an im Ausland Wartende vergeben. Und im Fall illegaler Einreise ruht die Behandlung des Ansuchens, Ausweisung steht bevor. So will es das Gesetz. Auch dann, wenn die Angehörigen Platz haben und den Lebensunterhalt bezahlen. Im Kremstal hat jüngst ein solcher Fall die Initiative eines Arztes auf den Plan gerufen. Er setzte sich mit Politikern und Kirchenleuten in Verbindung, um die Abschiebung zu verhindern. Der Arzt wörtlich: „Ich schäme mich für mein Land. Wo bleibt die Menschlichkeit?“Nun wird der Aufenthalt der Betroffenen zwar geduldet, ein legaler Aufenthaltstitel kann aber nur „draußen vor der Tür“ erwartet werden. Wer an die Reihe kommt, entscheidet die jährlich festgelegte Quote für Familienzusammenführung. 1998 wurden 400 Plätze für OÖ. genehmigt. Im kommenden Jahr sollen es deutlich mehr sein, hoffen die Verantwortlichen der Caritas-Flüchtlingsbetreuung. Allein schon, um die derzeit illegal im Land befindlichen Kosovo-Flüchtlinge zu legalisieren. Bei Personen, deren Lebenshunterhalt gesichert ist, so Mag. Schwarzbauer-Haupt von der Caritas, möge der Innenminister eine humanitäre Aufenthaltsbewilligung erteilen, damit sie Österreich nicht verlassen müssen. Auch Bischof Aichern ist die Sache wichtig und er hat deshalb persönlich Kontakt mit der Landesregierung aufgenommen.