Mittelamerika braucht nach dem Hurrikan Mitch dringend Hilfe
Ausgabe: 1998/49, Nicaragua
02.12.1998 - Kirchenzeitung der Diözese Linz
Honduras und Nicaragua zählen zu den am stärksten betroffenen Gebieten der sintflutartigen Regenfälle, die der Hurrikan Mitch vor Wochen mit sich brachte. Zehntausende Menschenleben sind zu beklagen. Letzte Woche hielten sich Gäste aus Nicaragua in OÖ. auf, die aus erster Hand über den Wirbelsturm und die Folgen berichteten.Dr. Myrna Cunningham, Chirurgin und Rektorin an der Universität Uraccan an der Ostküste Nicaraguas, kam auf Einladung der Aktion SEI SO FREI der Kath. Männerbewegung nach Linz. Sie berichtete unter anderem über die dramatische Trinkwassersituation. Bäche und Flüsse sind durch die Tierkadaver und Leichen, die sie mit sich führen, völlig verseucht. Wer davon trinkt, gerät in Todesgefahr. Schon sind Fälle von Cholera und sogar einer pestähnlichen Epidemie aufgetreten.Elmer Zelaya und Dionisio Hora sind an der Westküste Nicaraguas zuhause, in jener Gegend, in der ein Vulkanausbruch samt anschließender Schlammlawine für ärgste Verwüstung sorgte. Zelaya koordiniert seit langem die österreichischen Städtepartnerschaften in seiner Heimat. Jetzt denkt er über die Zukunft des Landes nach: „Es wäre furchtbar, wenn die Welt Nicaragua vergessen würde.“– Ganze Dörfer wurden von der heißen Schlammlawine ausgelöscht, die Überlebenden leiden an Verbrennungen. Verbrannt ist auch das Vieh, das fruchtbare Land, das Saatgut. Langsam kommt wieder Hoffnung auf. Mit weltweiter Hilfe wird der neue Anfang gelingen.