Die Abtreibungspille „Mifegyne“ könnte schon bald auch in Österreich zugelassen werden. Die „Aktion Leben Österreich“, ebenso der Verein „Jugend für das Leben“ halten weiter an der Ablehnung der Abtreibungspille fest (siehe Beitrag Seite 11). Während die Sozialistische Partei für die Zulassung des früher „RU 486“ genannten Präparates eintritt, sind die Signale aus der zweiten Regierungspartei, der Österreichischen Volkspartei, noch uneinheitlich. Clubobmann Dr. Andreas Khol hat am Sonntag gemeint, er könnte sich die Zulassung der Abtreibungspille vorstellen, wenn sie nur kontrolliert in Kliniken angewendet werde. Familienbischof DDr. Klaus Küng hat sich in der Sonntag-Sendung „Zur Sache“ gegen die Zulassung der „Tötungspille“ ausgesprochen. Während die politischen Parteien keine neue Diskussion über die Fristenregelung haben wollen, spricht der Familienbischof in diesem Zusammenhang von einer „blutenden Wunde“, von der er immer wieder sprechen werde.Aber auch in der Kirche gibt es Stimmen, die für die Zulassung der Abtreibungspille eintreten. So spricht sich die Frauenbeauftragte der Diözese Linz, Mag. Gabriele Kienesberger, für die Zulassung der Pille unter der rechtlichen Absicherung aus, daß das Präparat ärztlich verschrieben werden muß. Ihrer Ansicht nach sollte Frauen die Wahlmöglichkeit der Methoden offen stehen. Ähnlich Margit Hauft, Präsidentin der Katholischen Aktion in der Diözese Linz: Grundsätzlich sind wir für den Lebensschutz, sagt sie. Um einen Methodenstreit könne es jedoch nicht gehen. Allerdings: Strikt wäre sie dagegen, würde die Abtreibungspille in Apotheken frei erhältlich sein.Ingeborg Fischer, Vorsitzende der „Aktion Leben Oberösterreich“ meint: „Wenn die Abtreibung möglich ist, muß man auch die Abtreibungspille als eine zweite Möglichkeit akzeptieren.“ Sie tritt jedoch für flächendeckende Beratung ein und für mehr finanzielle Hilfestellungen. Die Aktion Leben OÖ. schlägt eine eigene Schwangerenberatung vor, die eine psychosoziale Begleitung bis über die Geburt hinaus ermöglicht.