Am 14. November 1855 wurde Anton Bruckner nach einem Probespiel provisorisch als Domorganist zu Linz angestellt. Das in den Jahren 1790 bis 1792 aus der Stiftskirche Engelszell in den Alten Dom überbrachte Instrument trägt heute den Namen Brucknerorgel, denn Anton Bruckner hat das Instrument berühmt gemacht. Doch ein Meister kann seine Fähigkeiten nur auf einem Instrument entfalten, das für sich selber einen Meister hat. Jener muß sich wiederum auf die Fähigkeiten seiner Mitarbeiter verlassen können. Erfahrung und die Genauigkeit der Orgelbauer klingen im Spiel des Organisten mit.Auch das ist Fasten: Daß jeder seine Talente neu entdeckt, sie freilegt und pflegt, sodaß sie im Zusammenspiel besser zum Klingen kommen.In Wirklichkeit gibt es die Solisten nicht, denn sie spielen auch mit den Fähigkeiten anderer: der Instrumentebauer und Baumeister für Konzerträume und Kirchen. Im Zusammenwirken vieler wird Leben möglich.