Auch Moses hat ihn zu spüren bekommen: den Unmut der Leute, die ihm durch die Wüste nicht mehr folgen wollten. Zurück in die alten Verhältnisse drängten sie, lieber verzichten sie auf Freiheit, wenn sie wenigstens genug zu essen bekämen. Hätte Mose dem Murren der Menge nachgegeben, der Weg der Verheißung wäre damit zu Ende gewesen und die Heilige Schrift, wenn überhaupt, ein sehr dünnes Buch geblieben.
Unmut ist, was er ist: mutlos. Wer anderen ständig seinen Unmut um die Ohren wirft, zeigt damit nur seine Mutlosigkeit. Deshalb ist Unmut kein guter Ratgeber im Umgang mit Sorgen und Ängsten – in denen Menschen doch besondere Ermutigung bräuchten.
Eine von Murren und Unmut getriebene Gesellschaft – wo führt sie hin? Bei Moses könnte man sich Ermutigung holen: Der verheißungsvolle Weg ist manchmal der schwierigere Weg. Es lohnt sich, ihn einzuschlagen.
Wie wäre es, wenn Verantwortungsträger und -trägerinnen nicht den Unmut, sondern den Mut der Leute zu spüren bekämen? Nicht an die Mürrischen, an die Mutigen muss man sich halten, gerade, wenn Probleme und Sorgen bedrängend sind.