Wenn eine der eigenen Lieblingsbands eine neues Album am Start hat, dann ist das immer ein Spagat zwischen Hoffen und Bangen. Musikrezension von Klaus Rauscher.
Ausgabe: 2015/38, Wilco, Star Wars
14.10.2015 - Klaus Rauscher
Wenn dann vorab die neuen Songs zum kostenlosen Download auf der bandeigenen Webseite angeboten werden, legt das entweder den Verdacht nahe, dass die Band so sehr vom neuen Material überzeugt ist, dass man es möglichst vielen Hörern zugängig machen will, oder aber die Band kam zu der Einsicht, dass das neue Machwerk eh keinen Heller wert ist. Die Band, von der hier die Rede ist: Wilco; das neue Album: „Star Wars“. Die ersten Stücke des Albums offenbaren schnörkellosen Rock, der Wilco zurück zu ihren Anfangszeiten von „A.M.“ und „Being There“ führen und sogar an Jeff Tweedys Vorgängerband Uncle Tupelo denken lassen. Die Zeit der kunstvollen Soundexperimente, mit dem noch der letzte Longplayer – „The Whole Love“ – begeistern konnte, scheint vergessen. Auf „Star Wars“ werden die Ärmel der Holzfällerhemden hochgekrempelt, ehe es an schweißtreibendes Handwerk geht. „You Satellite“ markiert dann das Herzstück des Albums. Langsam anschwellende Gitarren lassen Großes erwarten, bauen Spannung auf, die dann in einem Finale aus Noise-Rock entladen wird. Im Hintergrund bleiben Songs wie „Taste The Ceiling“, „Where Do I Begin“ und „Magnetized“, die für die ruhigen Momente des 33 Minuten kurzen Werkes sorgen. „Star Wars“ ist leider nicht mehr als ein Übergangswerk.