Was wäre die Gesellschaft ohne Solidarität? „Solidarität heißt Anteil nehmen, Leben teilen, Zusammenstehen, Zusammenhalten“, formuliert es die Betriebsseelsorgerin Heidi Hurch-Idl. Sie ist in der „Internationalen Frauenbegegnung Vöcklabruck“ engagiert, die 2012 den Solidaritätspreis bekommen hat.
Zum Start der Ausschreibung des Solidaritätspreises 2016 – die wie jedes Jahr zum Nationalfeiertag erfolgte – fragten wir frühere Solidaritäts-Preisträgerinnen und -Preisträger, was ihnen Solidarität bedeutet.
Zurückgeben
„Zurückgeben, was ich bekommen habe“, ist für Ludwig Eidenhammer (Solararbeitskreis der Pfarre Guter Hirte, Linz) die Triebfeder von Solidarität. „Zu viel Öl wird ins Feuer gegossen“, sagt Ludwig Stadler von den „Pfadfindern wie alle“, die 1999 für ihre Aktivitäten mit Jugendlichen mit Beeinträchtigungen den Solidaritätspreis erhalten haben. Jährlicher Höhepunkt dieses Engagements ist das „Pfingstl“, das inklusive Pfingstlager. „Solidarität bedeutet ganz einfach, füreinander da zu sein. Wer versucht, den anderen zu verstehen, wird in der Lage sein, Ängste abzubauen.“ Das sei gerade jetzt so wichtig, wo viele Ängste schüren, „das ist ein gefährliches Spiel“, sagt Stadler.
„... denn er ist wie du“
„Mit einer gelebten Solidarität brauche ich nicht nach dem Sinn des Lebens zu suchen“, sagt die Gründerin der Alzheimerhilfe-Organisation M.A.S, Felizitas Zehetner. „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ – auf diesen Bibelvers kommt nicht nur Rosa Gitta Martl (Preis 2001), die Gründerin von Ketani, Verein für Sinti und Roma, zu sprechen. Auch Primar Dr. Johannes Fellinger, der wie Felizitas Zehetner 2000 mit dem Solidaritätspreis geehrt worden ist, antwortet mit diesem Zitat – in der Übersetzung von Martin Buber: „Liebe deinen Nächsten, denn er ist wie du!“
Solidarität macht glücklich
„Die Probleme von Menschen zu sehen, die im gesellschaftlichen Schatten stehen, sie ins Licht zu rücken und für sie Partei zu ergreifen“, so Konrad Rohrhofer (Preis 2002, Einsatz für Obdachlose und Arbeitslose). Für Gottfried Tischler, der als Religionslehrer ein bis heute fortgeführtes Integrationsprojekt am Gymnasium Ried i. I. startete (Solidaritätspreis 1996) ist „Solidarität das gelebte Mitempfinden mit Menschen, die es schwerer haben als ich“. Dechant Franz Wild (Preis 2001) mahnt: „Ohne Solidarität regiert nur der Starke und Rücksichtslose.“ Und der Preisträger der ersten Stunde (1994), Malermeister Otto Hirsch, formuliert: „Solidarität kennt keine Grenzen, braucht keine Waffen, macht uns Menschen glücklich.“
KirchenZeitungs-Solidaritätspreis
Am Nationalfeiertag 2015 startete die Ausschreibung zum Solidaritätspreis 2016.
Der Preis wird schon zum 23. Mal verliehen. Alle Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher sind eingeladen, Vorschläge für die Kategorien Einzelpersonen, Gruppen und Jugendprojekte zu machen. Die Einreichfrist endet am 10. Februar 2016. Der Preis wird am 17. Mai 2016 verliehen. Die Preisgelder von insgesamt 20.000 Euro (zehn Preise) tragen je zur Hälfte das Sozialressort des Landes Oberösterreich und die Diözese Linz. Zur Verleihungs-Feier lädt der Landeshauptmann ins Landhaus ein.
Der Solidaritätspreis ehrt richtungsweisendes solidarisches Handeln von sozialen Initiativen sowie den Einsatz für Friede, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung.
Einreichen. Schlagen Sie Personen und Gruppen vor. Wichtig ist ein Oberösterreich- oder ein Bezug zur Diözese Linz. Sie können formlos einreichen oder dafür das Einreichformular bei der KirchenZeitung anfordern. Oder Sie reichen per Mail bzw. über das Formular auf der Homepage ein. Beachten Sie bei formlosen Einreichungen, dass Sie sowohl von Ihnen wie auch den Vorschlag betreffend Name und Adresse sowie Telefonnummer und (nach Möglichkeit) E-Mail-adresse bekannt geben. Wichtig ist eine maximal zweiseitige Projekt-Beschreibung. - KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 10-39 39; E-Mail: solipreis@kirchenzeitung.at www.solipreis.at