Der ehemalige Linzer VOEST-Pfarrer Johann Innerlohinger ist am 19. Juli 2000 in Linz im Alter von 69 Jahren gestorben. Innerlohinger war ab 1963 zunächst Werkskaplan in der Linzer VOEST-Alpine, später Pfarrer der auf seine Initiative hin errichteten VOEST-Pfarre mit einem eigenen Seelsorge-zentrum am Rand des Werks-geländes. Innerlohinger sprach die Sprache der „einfachenLeute“. Stimmgewaltig und um Argumente nicht verlegen, trat er für die Interessen der Arbeit-nehmer ein, konnte aber genauso gut mit der Werksleitung reden. Als Seelsorger gehörte sein Herz aber in erster Linie den Arbeitern und Pendlern, für die das Seelsorgezentrum zu einer viel frequentierten geistlichen Anlaufstelle geworden ist. Wenn ihm jemand sagte, er solle sich mehr um das Seelenheil im Jenseits kümmern, antwortete der streitbare VOEST-Pfarrer: „Zu mir kommen keine Seelen. Zu mir kommen Menschen aus Fleisch und Blut mit ihren Problemen. Der Hunger muss auf dieser Welt gestillt werden, nicht erst im Himmel.“ Nach seinem Ausscheiden als VOEST-Pfarrer wirkte Innerlohinger ab 1983 als Seelsorger in Steyr-Tabor und von 1986 bis 1996 als Pfarrer in Pucking. Weitum bekannt war er auch als Referent der kirchlichen Ehevorbereitungskurse und als Vortragender im KatholischenBildungswerk. Innerlohinger stammte aus Frankenmarkt, wo er 1931 als Bauernsohn zur Welt kam. 1955 wurde er in Linz zum Priester geweiht. Seine Pens-ionsjahre ab 1996 waren sehr von Krankheit gezeichnet. Pfarrrer Innerlohinger hat seinen Leib der Anatomie zur Verfügung gestellt. Der Totengottesdienst wird am Samstag, 29. Juli 2000 in der Friedenskirche Linz-Urfahr gefeiert.