Die meisten Menschen haben einen Schlüsselbund bei sich. Bei manchen ist er ganz schwer. Da sind allerlei Schlüssel daran.
Manche haben zwei Schlüsselbunde – einen privaten und einen beruflichen. Wieder andere haben einen ganz leichten. Da sind nur die zwei, drei wichtigsten Schlüssel daran und die anderen haben einen eigenen Platz. Schlüssel vermitteln Zugang. Sie müssen passen, und dann öffnen sich Türen, werden Begegnungen und Erfahrungen ermöglicht. Nur wer den Schlüssel hat, dem öffnet sich auch der Raum.
Schlüsselerfahrungen
Haben Sie schon einmal eine „Schlüsselerfahrung“ gemacht? Oder ein „Schlüsselerlebnis“ gehabt? Gemeint sind damit Erfahrungen, die passen, die in einer bestimmten Situation ein Stück Leben erschließen. Menschen, die Jesus begegneten, machten auch Schlüsselerfahrungen. Er hat ihnen durch sein Reden und Tun das Reich Gottes erschlossen. Diejenigen, denen dieser Raum eröffnet wurde, wurden vor die Entscheidung gestellt, ob und wie sie Jesus nachfolgen wollten.Manchmal machen wir solche Erfahrungen, wenn wir uns Zeit zur Betrachtung und Meditation nehmen. Vielleicht spüren wir dann auch, in welchem Bereich unseres Lebens wir Jesus nachfolgen und in seinem Namen zu den Menschen gehen können.
Entscheidungen treffen
„Wer nicht entscheidet, wird entschieden!“ – so sagt ein Sprichwort. Wir können Entscheidungen im Kopf treffen – und dann geht es uns möglicherweise wie Marta, die innerlich zerrissen ist, weil sie eigentlich bei Jesus sitzen und nicht in der Küche arbeiten möchte (Lk 10, 38-42). Wir können Entscheidungen auch mit dem Herzen treffen – dann können wir – wie Maria in dieser Erzählung – innerlich ganz bei dem sein, was wir tun. Es geht also um ein Zweifaches: Auf das Herz hören, wohin es uns zieht, und die Entscheidung zu treffen, es auch zu tun.
Tipps für Mutige – Teil 5:
Entscheidungen des Alltags
Wie treffe ich meine Entscheidungen? Spontan, schnell oder langsam, überlegt? Nehmen Sie sich einmal Zeit, das zu überlegen. Lasse ich mir bei einer Entscheidung Zeit und höre auf mein Inneres? Oder folge ich einem Impuls und treffe sie schnell, oft vielleicht zu schnell? – Auch heute kommen eine Menge Entscheidungen auf mich zu, kleine und bedeutsamere. Wie gehe ich damit um, dass in manchen Bereichen meines Lebens mein Einsatz, mein Dienst gebraucht wird? Erledige ich diese Aufgaben aus Pflichtbewusstsein oder bin ich innerlich gerne dabei?
– Am Abend kann ich noch einmal zurückschauen und überlegen, wie es mir mit den Entscheidungen des heutigen Tages gegangen ist.
– Auch Freundschaften leben davon, dass wir uns für bestimmte Menschen entschieden haben. Lesen Sie den nebenstehenden Text von Joop Roeland Satz für Satz durch und denken dabei an die Menschen, die Ihnen nahe stehen. An welche Freundschaften werden Sie erinnert? Ist Ihnen auch Jesus so ein Freund?Freundschaften brauchen Zeit. Gibt es eine, für die ich wenig Zeit übrig hatte? Ich pflege sie heute durch einen Anruf, einen Brief, ein Gespräch oder eine gemeinsame Unternehmung.
Freundschaft
Von der Freundschaft leben die Menschen: Wovon aber lebt die Freundschaft? Von der Gemeinsamkeit der Wege. Von der Offenheit des Erzählens. Von der Aufmerksamkeit des Hörens. Von der Behutsamkeit der Sorge. Von der Freude des Teilens. Von der Sanftmut des Trostes. Von der Beharrlichkeit des Verzeihens. Von der Unerschöpflichkeit des Vertrauens.