14 Monate war Martin Lehrner aus Pregarten als Friedensdiener in Osijek. Dort hat er sich stark in der Jugendarbeit engagiert.
„Auf der Maturareise habe ich die Zusage bekommen“, erzählt Martin Lehrner. Er hat sich beim Verein Österreichische Friedensdienste (ÖFD) um den Einsatz in Osijek (Kroatien) beworben. „Ich wollte keinen Präsenzdienst beim Bundesheer absolvieren und eine Zeit lang ins Ausland gehen“, erklärt der 21-Jährige seine Motivation: Der Friedensdienst bot ihm die Möglichkeit, beide Wünsche zu verwirklichen.Bevor er sich endgültig für das Projekt „Center for Peace, Non-Violence and Human Rights“ in Osijek entschied, hatte er es auf einer Stipvisite besucht. Grundsätzlich geht es bei dem Projekt darum, das Zusammenleben zwischen Kroaten und Serben wieder zu normalisieren. Das Center ist eine der größten Nichtregierungsorganisationen (NGOs) in Kroatien. In der Masse der verschiedenen Projekte fand Martin Lehrner als Leiter einer Pfadfindergruppe eine Beschäftigung, die ihm große Freude bereitete. In einem Jugendclub betreute er verschiedene Gruppen und Projekte: „Es gibt dort Tanz- und Kreativgruppen, aber auch solche, die sich mit politischen Themen beschäftigen“, erzählt er. Auf dem Jugendsektor ist die Entwicklung zu spüren. Der Jugendclub war der erste im Land und feierte 2002 sein zweijähriges Bestehen. Als Martin Lehrner Kroatien verließ, gab es schon 17 Jugendclubs. Wirtschaftlich ist die Lage eher trist: In Osijek liegt die Arbeitslosigkeit bei 25 Prozent. „Die Perspektivenlosigkeit bei den jungen Leuten ist hoch. Viele gehen weg“, berichtet der Friedensdiener. Während seines Friedensdienstes hat Martin Lehrner viel gesehen: Belgrad, Sarajewo, Ungarn und die Küste. Da viele Friedensdiener in der Region stationiert sind, kann man sich an den Wochenenden besuchen fahren. Die Unterstützung vom Verein ÖFD beschreibt er als ausgezeichnet. Was ihm am meisten gefallen hat? „Einmal im Ausland auf sich selbst gestellt zu sein, selbst Ausländer zu sein, eine andere Kultur kennen zu lernen und extrem viele Erfahrungen zu machen.“