Die katholische Kirche trauert um den österreichischen Dirigenten Nikolaus Harnoncourt.
Ausgabe: 2016/10, Harnoncourt
08.03.2016
Die Diözesanbischöfe Wilhelm Krautwaschl und Franz Lackner würdigten die großen Verdienste des verstorbenen weltbekannten Musikers und sprachen der Familie ihre Anteilnahme aus. Harnoncourt war Samstag im Alter von 86 Jahren gestorben. Der gebürtige Berliner kam aus einem katholischen Elternhaus und wuchs in Graz auf. Sein Bruder, Philipp Harnoncourt, ist Priester und Theologe. Der Cellist war einer der Pioniere der historischen Aufführungspraxis für Alte Musik. Als Gastdirigent zahlreicher Spitzenensembles zählte Harnoncourt zu den weltweit angesehensten Orchesterleitern. So dirigierte er wiederholt das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Der steirische Diözesanbischof Krautwaschl zeigte sich „tief getroffen“ von der Nachricht vom Tod Harnoncourts. Dieser große Sohn der Steiermark habe „mit seinem Werk nicht nur künstlerisch das Publikum berührt, sondern durch seine Liebe zur sakralen Musik die spirituelle Dimension und den Himmel den Menschen erschlossen“. Der Salzburger Erzbischof Lackner betonte, „er war einer der ganz Großen“. Gegen heftigen Widerstand des etablierten Musikbetriebs sorgte Harnoncourt, der selbst historische Instrumente sammelte, für eine Blüte des werkgetreuen Musizierens. Zu seinen Favoriten zählten Mozart und Haydn.