Seit Kardinal Renato Raffaele Martino im Oktober 2002 zum Präsidenten des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden („Iustitia et Pax“) ernannt wurde, steht die Förderung für eine gerechte und friedliche Welt im Zentrum seines Lebens.
Immer dann, wenn es um verletzte Menschenwürde und -rechte geht, erhebt Kardinal Martino kritisch seine Stimme. So fordert er eine respektvolle Behandlung von Häftlingen, verbindliche Richtlinien gegen den weltweiten Terrorismus, die Beendigung von Selbstmordanschlägen und gezielten Tötungen im Nahen Osten und die Aussöhnung verfeindeter Länder. Entschieden spricht er sich gegen Folter, Waffenhandel, Euthanasie und Todesstrafe aus und betont, dass die Todesstrafe „eine Negation der menschlichen Würde“ sei. Für sein Engagement zugunsten des Friedens ist Renato Martino am 21. November 2004 mit dem internationalen Friedenspreis des Studienzentrums „Giuseppe Donati“ im italienischen Pistola geehrt worden.
Enzyklika. Gemeinsam mit Erzbischof William Joseph Levada (Präfekt der Glaubenskongregation) und Erzbischof Paul J. Cordes (Präsident des Rates „Cor Unum“) präsentierte Kardinal Renato Martino am 25. Jänner im vatikanischen Pressezentrum die mit Spannung erwartete erste Enzyklika von Papst Benedikt XVI. mit dem Titel „Deus caritas est“ (Gott ist die Liebe). Dabei hob Martino die vom Papst geforderte Zuständigkeit des Staates für den Aufbau einer gerechten Gesellschaft hervor und hat auf wichtige Details in der Enzyklika über die Aufgabenteilung zwischen Kirche und Staat hingewiesen: „Die Kirche hat Kompetenz in der Soziallehre, der Staat in der Realisierung einer gerechten Sozialordnung“.
„Wenn Friede das Synonym für das universelle Gemeinwohl ist, dann ist Krieg etwas wie das universelle ,Gemeinübel’. Je zerstörerischer moderne Waffen, je größer das menschliche Leid und je höher die wirtschaftlichen Kosten eines Krieges sind, desto unannehmbarer und absurder ist er.“