Ausgabe: 2006/06, Kopf der Woche, Bernhard Maier, Sport, Olympia, Seelsorger
08.02.2006
Seit 1982 begleitet P. Bernhard Maier als Seelsorger die österreichischen Olympiamannschaften. Besonders freut ihn, dass er seit einigen Jahren auch bei den Paralympics der behinderten Sportler/innen dabei ist.
P. Bernhard Maier gehört seit 24 Jahren zum „Tross“, der die österreichischen Sportler/innen zu Olympischen Spielen begleitet. Deshalb war das „Hallo“ des Wiedersehens bei der Einkleidung der Mannschaft vergangene Woche auch groß. Viele Sportler/innen schätzen den Seelsorger, der sie bei Siegen, aber noch mehr bei Niederlagen begleitet hat. Für ihn begann mit der Einkleidung aber auch gleich die Arbeit. „Es ist mir wichtig, die Neuen kennen zu lernen, denn Seelsorge baut auf persönlichen Beziehungen auf. Und da gibt es zwischen der Welt des Sportes und der Kirche doch eine gewisse Distanz zu überwinden“, meint P. Maier. Um so mehr freut ihn, dass viele Sportler/innen ihn nicht nur als Gesprächspartner schätzen, sondern auch dankbar sind für die Gottesdienste, die er während der Spiele anbietet. „Viele stammen doch aus katholisch geprägten Familien und kommen während des langen Wettkampfwinters kaum dazu, an einer Sonntagsmesse teilzunehmen.“
Zufall. Olympiaseelsorger wurde P. Maier eher zufällig. Nach dem plötzlichen Tod des beliebten Sportkaplans Fritz Pechtl habe ihn Prof. Weiler von der Arbeitsgemeinschaft Kirche und Sport angesprochen: „Du hast doch Leibeserziehung studiert und bist außerdem ein Mitglied des Jugendordens der Salesianer Don Boscos.“ Dass ihn heuer die Winterspiele nach Turin, zur Wirkungsstätte des selbst sehr sportbegabten Ordensvaters Don Bosco führen, „ist etwas Besonderes. Ich hoffe, es ergibt sich, dass ich einigen Sportler/innen etwas von Turin und Don Bosco zeigen kann.“ Im Hauptberuf ist P. Maier Direktor des Don-Bosco-Gymnasiums Unterwaltersdorf.
„Die Entwicklung des Spitzensports verlangt von den Athlet/innen sehr viel. Was zählt, ist nicht mehr die Olympia-Teilnahme, sondern nur noch ein Podestplatz.“ P. Dr. Bernhard MaierArtikel von Hans Baumgartner