Es wächst eine ernsthafte Spaßgeneration heran. So könnte man zumindest das Ergebnis der eben erschienenen „OÖ Jugendstudie 2006“ intepretieren.
Mit Umfragen ist es so eine Sache. Sie können von seriösen Instituten durchgeführt werden und trotzdem ein wenig auf die Bedürfnisse des Auftraggebers hin gesteuert wirken. Das liegt an der Art der Fragestellung ebenso wie an der Selektion und Interpreta-tion der ausgewerteten Daten.Die aktuelle „OÖ Jugendstudie 2006“ (Auftraggeber: Jugendreferat des Landes OÖ, durchgeführt vom Linzer market-Institut) bringt vor diesem Hintergrund trotz einiger Aha-Erlebnisse kaum Überraschungen.
Freunde und Handy. Jugendliche verbringen ihre Freizeit gern mit Freunden, vor dem Computer oder mit dem Handy am Ohr. 94 Prozent der 837 Befragten besitzen ein Mobiltelefon. Problematisch seien die hohen Handy-rechnungen, sagt ÖVP-Jugendlandesrat Viktor Sigl. Interpreta-tion: „Da ist es gut, dass das Land die ,Initiative Handyfalle‘ geschaffen hat.“
Alle wollen arbeiten. Wer aber glaubt, dass es der Generation zwischen 11 und 25 Jahren nur um einen hohen Fun-Faktor im Leben geht, der irrt. Unter 30 nach Wichtigkeit zu ordnenden Punkten rangieren auf den ersten fünf Plätzen ausschließlich die Themen Arbeit, Arbeitsplätze und Jugendarbeitslosigkeit. Sechstwichtiger Punkt im Leben der Jugendlichen ist die Absicherung der Renten und Pensionen. 62 Prozent erachten das als wichtig. Sigl sieht darin den „Beweis, dass der von uns in Oberösterreich eingeschlagene Kurs klar fortgesetzt werden muss.“ Was im Prinzip auch klar war: Junge Frauen denken anders als junge Männer. Während die Burschen auf Geld, Karriere und ein wenig Sex aus sind, zählen für die Mädchen verstärkt Werte wie Familie, Partnerschaft und Treue. Hier schwanken die Zahlen natürlich altersspezifisch.
Es geht uns gut. „Es macht Freude, jung in Oberösterreich zu sein“, lautet Sigls Resümee. Und wirklich: 76 Prozent blicken optimistisch in die Zukunft.Nicht verschwiegen werden sollte, was am unteren Ende der Wichtigkeitsskala aufscheint. Mit sozialem Engagement, Religion/Glaube und Kultur können laut Studie wenige Jugendliche etwas anfangen. Was sie darunter genau verstehen, wurden sie allerdings auch nicht gefragt.