Ein Faschingsscherz, allerdings kein lustiger, werden manche denken, wenn sie die Kirchenbeitragsvorschreibung bekommen. Für viele ist es der emotionalste Moment im Lauf des Kirchenjahres. Was erlauben die sich – und was habe ich davon?
Glauben, Religion, Kirche: Das hat mit Emotion zu tun. Trauer, Wut, Verzweiflung manchmal, aber auch Hoffnung, Glück und Trost nach Erschütterungen. Das alles wird nicht auf einem Bankkonto abgerechnet, sondern im Herzen empfunden. Glaube verlangt und kostet: Zeit – oder die Überwindung, einen unangenehmen Dienst zu leisten. Und – heutzutage: auch Geld. Die Emotion, die hochsteigt, wenn die Rechnung kommt, sollte man zulassen, darüber nachdenken. Vieles, das zum Christsein gehört, hat man heute delegiert. Die Sorge um An-gehörige im Alter etwa. Jemand kümmert sich darum. Jemand wird auch für mich da sein. Manche haben eine viel schwerere Last zu tragen. Ein Schicksalsschlag. Was würden sie nicht alles dafür geben, wenn . . . Ärger kann sich ins Empfinden von Sinn wandeln. Was kostet, wird kostbar. Was zunächst nur als ärgerlich empfunden wurde, kann dann aus dem Herzen kommen.