- Kirchenzeitung der Diözese Linz, Alois Stockhammer
Ausschnitt aus dem Mittelteil ders Gründonnerstags-„Kulisse“. Stockhammer
Die Heilsgeschichte schauen zu können – dieses Bedürfnis der Gläubigen führte seit dem 10. Jahrhundert zur Errichtung von „Heiligen Gräbern“. In Mauerkirchen findet sich ein eindrucksvoll gestaltetes „Grab“.
Wie die Protokolle des Gemeindeausschusses von 1875 belegen, ist das Heilige Grab ein Beitrag der Gemeinde zur Einrichtung der Kirche, die nach einem Brand neu gebaut werden musste. Das Werk wurde bei einem Künstler in Pfaffenhofen (Bayern) in Auftrag gegeben.
Wie ein Altar. Der gesamte Aufbau besteht aus 20 großen und vielen kleinen Kulissenteilen, die großteils aus Holz ausgeschnitten, zum Teil aber auch auf Leinwand gemalt sind. Die Gesamthöhe des Hl. Grabes beträgt 6,5 Meter, die Breite vier Meter. Das Grab hat einen lebensgroßen (1,80 Meter), aus einem Stück geschnitzten Leichnam Christi.
Meditationen zu den letzten Tagen Jesu. Einige Teile des Grabes sind variabel, sodass für die verschiedenen heiligen Tage – Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag und Osternacht – entsprechende Darstellungen gezeigt werden können. Da der Aufbau sehr aufwändig ist, wurde das Heilige Grab 1962 zum letzten Mal aufgestellt. Erst 34 Jahre später – 1996 – wurde es nach einer Renovierung im linken Querschiff der Pfarrkirche wieder aufgebaut. Um die viele Arbeit des Auf- und Abbauens und die Probleme der Lagerung zu sparen, bleibt das Heilige Grab seither das ganze Jahr über stehen und kann jederzeit besichtigt werden.
- Wo gibt es noch besondere „Heilige Gräber“? Die Pfarr-Redaktion der KirchenZeitung bittet um eine Nachricht, wenn Sie ein Heiliges Grab kennen, das durch sein Alter oder seine Gestaltung eine Besonderheit darstellt: KirchenZeitung, z. H. Josef Wallner, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Tel. 0732/76 10-39 57, E-Mail: josef.wallner@kirchenzeitung.at