"Wir sind nicht faul - wir wollen Arbeit, und wir wollen Respekt!"
Arbeit suchende Jugendliche sagen ihre Meinung, Politiker/innen schenken ihnen Gehör. So geschehen beim „stellenwert“-Jugendforum „Reality Check“.
Politiker/innen reden gerne. Was sie sagen, wird gehört, weil die Medien es verbreiten. Manchmal sagen sie Sachen wie: „Österreich ist zum internationalen Vorzeige- und Erfolgsmodell geworden“ (ÖVP-Generalsekretär Dr. Reinhold Lopatka im Februar). Wenig tröstlich und realitätsfern sind solche Worte für heimische Jugendliche, die vergeblich Arbeit suchen. Was sie zu sagen haben, wird oft nicht gehört. Deshalb lud das Projekt „stellenwert“ am vergangenen Mittwoch, 26. 4., zum „Reality Check“ in den Linzer U-Hof.
Triste Wirklichkeit. 120 Arbeit suchende Jugendliche folgten der Einladung und konfrontierten Vertreter/innen der oberösterreichischen Landespolitik mit ihrer – oft tristen – Wirklichkeit. „Meinen Traumberuf als Pferdewirtin hab ich schon aufgegeben“, resigniert etwa die 16-jährige Eveline aus Rohrbach.
Heiße Diskussionen. In neun Kleingruppen erarbeiteten die Jugendlichen Vorschläge zur Verbesserung ihrer Situation, die sie den Politiker/innen präsentierten. „Wir sind nicht faul“, sagt DJ und erntet Applaus vom Plenum. „Wir wollen Respekt und Arbeit.“Den Politiker/innen ist es ernst: Sie diskutieren und argumentieren mit den Jugendlichen. Weil ein paar Politiker abgesagt haben, bleibt eine Gruppe ohne Gesprächspartner. „Das ist beschissen“, sagt ein Mädchen und verlässt weinend den Saal. Ein Zeichen, dass es den jungen Menschen mindestens so ernst ist.