Dass ein Kranker in der Sorge der Gemeinschaft steht, kann der „Laie“ am Krankenbett vermitteln. Medizinisch behandeln oder gar operieren lassen würde sich ein Kranker aber doch lieber vom ausgebildeten Arzt.
In der Seelsorge wird es nicht so schnell augenfällig. Doch der Kirche gehen – im übertragenen Sinn – die Ärzte aus – jene, die die Konzession und die offizielle Beauftragung zur Ausübung des Berufes haben. Immer mehr Aufgaben werden Ehrenamtlichen übertragen. Einen Teil der Aufgaben nehmen ausgebildete Laientheologen und -theologinnen wahr – doch nicht alle. Wer die Sinnfragen des Lebens wichtig nimmt, wer nach Gott fragt, wird das Gespräch mit Menschen suchen, die sich für diese Fragen selbst viel Zeit nehmen – wie Mediziner/innen sich ihr Wissen und ihre Erfahrung auch aneignen mussten. Dass genügend Priester, Theologen und Theologinnen in erreichbarer Nähe da sind, ist nicht nur die „drängende Sorge“ von Priestern in der Erzdiözese Wien oder von Laientheologen/innen aus Oberösterreich. Es ist die dringende Bitte des Kirchenvolkes an ihre Hirten. Zum Tag der geistlichen Berufe braucht es auch die Tat – eine Initiative – für geistliche Berufe.