Ein rohstoffreiches Land wird auf Kosten der Bevölkerung ausgeblutet – dieser Missstand wiederholte sich in zwei Erlebnisberichten im Rahmen der Fachtagung Weltkirche in Lambach (Oberösterreich), den Teilnehmenden zu Ohren gebracht von Erzbischof Roque Paloschi aus Brasilien und P. Ferdinand Muhigirwa aus dem Kongo. Im Fall der Ausbeutung Amazoniens samt systematischem Vorgehen gegen die dortige indigene Bevölkerung „kann man durchaus von einem Genozid sprechen“, nahm sich Paloschi kein Blatt vor den Mund. Das Schwellenland Brasilien benötigt Energie, die durch Mega-Wasserkraftwerke wie das demnächst fertige in Belo Monte produziert wird. Dabei werden riesige Gebiete unter Wasser gesetzt, großflächige Soja- und Maisfelder angelegt und Weideland für Rinderherden gerodet. Dazwischen graben sich Bergbaufirmen auf der Suche nach Rohstoffen rücksichtslos durch die Erde, berichtete Erzbischof Paloschi. Die Leidtragenden sind die indigenen Völker, für die und deren Lebensraum sich der Nachfolger von Bischof Erwin Kräutler als Präsident des Indianermissionsrates CIMI seit Jahren einsetzt. Ähnliches berichtete auch der zweite Referent , der Jesuit P. Ferdinand Muhigirwa aus der Demokratischen Republik Kongo. Er gilt als Experte für den Bereich Konfliktmineralien – Rohstoffe, deren Abbau illegal und außerhalb staatlicher Kontrolle und durch systematische Menschen- und Völkerrechtsverletzungen stattfindet.