Ausgabe: 2006/38, Nußbaumer, Athos, Kopf der Woche, Mönch, Mönche, Der Mönch in mir, Türkei
20.09.2006
„Aus fast wunderbaren Gründen“, wie Heinz Nußbaumer sagt, steht sein Buch „Der Mönch in mir“ seit Erscheinen im März nun schon 24 Wochen auf der Bestsellerliste. Ein Erfolg, den sich der Publizist und Herausgeber der „Furche“ nie erwartet hätte.
SUSANNE ELLER
Seit zwei Jahrzehnten fährt Heinz Nußbaumer regelmäßig immer wieder auf den Berg Athos. „In allen meinen unterschiedlichen beruflichen Funktionen, die ich hatte, war mir das immer eine ganz wichtige Rückzugsposition, auf den Athos fahren zu können“, erzählt der Publizist. Er war lange Zeit außenpolitischer Journalist beim Kurier und danach zehn Jahre Sprecher von zwei Bundespräsidenten (Waldheim, Klestil). „Auch in all den gesundheitlichen Katastrophen – wie etwa Krebs –, durch die ich gegangen bin, war der Athos für mich nicht nur eine Aufladebatterie, sondern auch ein Ort, von dem ich gewusst habe, dass die Mönche dort für mich mitbeten und mich mittragen“, so Nußbaumer. „Was ich durch die Mönche u. a. versuche zu lernen, ist das Ganz-im-Hier-und-Jetzt-Leben und sich nicht vom Gestern oder vom Morgen auffressen zu lassen. Das, was man tut, mit aller Kraft und allen Sinnen zu tun“, sagt der Athos-Pilger. Wie groß die Sehnsucht nach spirituellen Anregungen in unserer Gesellschaft sei, zeigen die vielen positiven Reaktionen auf das Buch, betont Nußbaumer.
Gefragter Experte. Nicht nur als erfolgreicher Autor, sondern auch als erfahrener Nahost-Experte ist Prof. Nußbaumer immer wieder gefragt. So referierte er am Montag in Salzburg zum Thema „Die Türkei zwischen Europäischer Union und Orient“ und ging auch auf die aktuellen Papst-Proteste ein. Am Mittwoch dieser Woche erhält Nußbaumer den Felix-Ermacora-Menschenrechtspreis.
Prof. Heinz Nußbaumer:„Der Athos ist überall. Das Buch ist mein Versuch, Menschen zu motivieren, dass sie ein bisschen in sich hineingehen, sich selbst suchen, eine gewisse Herzensruhe, Herzensstille in sich neu entdecken und ein bisschen ausbrechen aus dieser Ich-AG.“