Ein Funke. Ein aus dem ursprünglichen Zusammenhang eines Feuers losgelöstes Element. Das von Papst Benedikt XVI. in den Mund genommene Zitat des byzantinischen Kaisers Manuel II. über den Propheten Mohammed ist zu einem Funken geworden. Ein gefährliches Feuer hat er entfacht. Es zeigt, wie ernst es um die Verstörungen zwischen islamischer Welt und westlicher Kultur steht. Der Zusammenhang, aus dem der Funke kam – eine Abhandlung über Vernunft und Religion – tritt völlig zurück. Das ist eine Folge der in den letzten Jahrzehnten durch die Feuer der Kriege und des Terrors ausgetrockneten und verbrannten Erde. Auch wenn der Aufruf zum Mord am Papst fanatischen Kreisen zuzuschreiben ist, so zeigt sich doch, wie schlimm es um das Vertrauen bestellt ist, das ein Dialog braucht. Wer den Papst und die vatikanische Politik kennt, weiß, dass es gerade nicht Absicht ist, Öl ins Feuer zu gießen. Gerade auf der religiösen Ebene sollte man sich verständigen können. Die in derselben Papstvorlesung ausgesprochene Einladung zum Dialog der Kulturen ist dringlich – auch deshalb, weil es gefährlich ist, den weiteren Gang der Geschichte von Missverständnissen leiten zu lassen statt vom Willen zur Verständigung.