Wenn der Oktober kommt, wird oft und gern der Rosenkranz gebetet. Öfter noch als sonst, denn der Oktober ist der Rosenkranzmonat; am 7. Oktober gibt es da sogar ein eigenes Fest! Der Rosenkranz spaltet die Gemüter. Für die einen das Lieblingsgebet, für andere ein altmodisches Gemurmel, belastet manchmal durch alte Erinnerungen. Zum Glück gibt es keine Verpflichtung zu diesem Gebet. Aber zum Glück gibt es dieses Gebet für die, die es schätzen und lieben und Hilfe darin finden. Dunkle Stunden überwinden. Worte finden, wenn man selbst keine mehr hat. Eine wunderbare Erfahrung machte ich im Juni bei der „Langen Nacht der Kirchen” in Wien. Die Katholische Hochschulgemeinde hatte ein „Gebet für Europa“ vorbereitet. Da unser Kloster 1955 als „Gebetsstätte am Eisernen Vorhang“ gegründet wurde, ist dieses Gebet unser Thema, und ich wollte gerne daran teilnehmen. Nach Vesper und Besinnung gab es vor der abschließenden stillen Anbetung einen Rosenkranz in den europäischen Sprachen. Mit vereinten Kräften beteten wir uns durch die Textvorlagen. Nun haben wir diese Form des Gebetes dankbar auch für hier übernommen und eine Premiere mit Englisch, Polnisch, Ungarisch, Italienisch, Russisch, Französisch, Slowakisch und Latein gehabt. Eine neue Form. Kein Geheimnis. Nachahmenswert für Jung und Alt. Die Anliegen aller Welt vor den Herrn tragen. Ihn in allen Sprachen loben.