Gesagt, getan: Papst Franziskus hat im Mai die Einsetzung einer Kommission angekündigt, welche die Rolle des Frauendiakonats in der frühen Kirche untersuchen soll – und jetzt gibt es sie auch schon. Das ist in jedem Fall ein Schritt vorwärts – nicht nur für die Frauen in der Kirche, sondern auch für die Diskussion in der Kirche.
Dennoch ist Nüchternheit angesagt: Papst Franziskus hat deutlich gemacht, dass es in der Kommissionsarbeit vor allem um die historische Betrachtung geht: Wie stellte sich das weibliche Diakonat in der frühen Kirche dar, welche Stellung und welche Funktionen hatte es damals?
Diese Fragen dürften aufgrund bereits geleisteter Forschung in absehbarer Zeit zu beantworten sein. Eine Vorentscheidung darüber, ob ein Diakonat für Frauen entsprechend den männlichen Ständigen Diakonen geschaffen wird, ist damit aber nicht verbunden: Das bleibt eine Frage, die auch ein Papst nicht einfach mit einem Federstrich erledigen kann und die sich nicht nur mit Blick auf die Vergangenheit lösen lässt – sosehr man sich dies auch wünschen mag. Letztlich braucht es dafür einen klaren Willen in der Weltkirche. Vielleicht wird unter Papst Franziskus aber der Grundstein dafür gelegt werden. Denn wenn, wie er sich das wünscht, Frauen in der Kirche allgemein mehr Gestaltungsraum erhalten, wird das die Weihefrage alles andere als verschwinden lassen.