Meine Eltern legten Wert auf einen oberösterreichischen Namen, eine Tante trägt als geistliche Schwester ebenfalls diesen Namen. In meiner Jugend war ich über meinen Vornamen nicht immer glücklich, weil ich wegen seiner Seltenheit meistens Erklärungsbedarf und seine oberösterreichische Abstammung zu verteidigen hatte. Mittlerweile schätze ich es sehr, dass ich den Namen dieser tapferen und entschlossenen Wohltäterin tragen darf und selbst nicht im düsteren, finsteren Mittelalter, so wie meine Namenspatronin, leben muss. Von einer Wallfahrt nach Santiago de Compostela heimkehrend lebte Wilbirg 41 Jahre in einer Zelle im Stift St. Florian. Sie starb 1289 und ruht in der Krypta des Stiftes. Wilbirgs Wirken war weithin bekannt. Sie wurde als gottbegnadete Prophetin verehrt und von vielen um Rat und Hilfe aufgesucht. Lebensstrenge, Gebetseifer, Glaubensprüfungen und Visionen kennzeichneten den Weg ihrer mystischen Begabung.
Wilbirg Mitterlehner aus St. Martin i. M. ist Bezirkshauptfrau von Rohrbach.