Ein Hoppala soll an dieser Stelle präsentiert werden. Ich kann mit keinem selbst Erlebtem aufwarten, daher beschreibe ich eines aus der Kirchengeschichte – passend zum derzeitigen Heiligen Jahr.
Ausgabe: 2016/32, Denk Mal, Heiliges Jahr, Barmherzigkeit,
10.08.2016 - Josef Wallner
Das erste Heilige Jahr hat Papst Bonifaz VIII. 1300 ausgerufen. Doch schaut man genau, wie Josef Imbach in seinem wunderbaren Buch „Künstler, Kirchenfürsten, Kurtisanen. Rom – Geschichten einer Stadt“ das tut, merkt man, dass das erste Heilige Jahr einfach passiert ist. Vor Weihnachten 1299 sprach man in Rom nur noch von einem: dass man durch einen einfachen Besuch der Petersbasilika einen außerordentlichen Ablass gewinnen könne, der die Vergebung der Sünden und auch gleich den Nachlass der dafür fälligen Strafen einschloss. Wer das Gerücht in die Welt gesetzt hatte, lässt sich bis heute nicht sagen. Es wurde auf jeden Fall zu einem Selbstläufer. Papst Bonifaz war so ziemlich der letzte, der von dieser vom Volk praktizierten Selbstabsolution erfuhr. Er erkannte, dass das moralische Verhalten der Gläubigen und die kirchliche Disziplin über kurz oder lang leiden würden, wenn es den Ablass weiterhin ohne Bedingungen geben würde. So rief er selbst am 22. Februar 1300 ein Jubiläumsjahr mit besonderem Ablass für Romwallfahrer aus. Weiterhin war der Kirchenbesuch vorgesehen, nun aber verbunden mit Reue und Beichte. Auch das wurde zum Riesenerfolg …. mit kleinen Veränderungen bis heute.
Machen Sie mit: Wie lautet das Motto des derzeitigen Hl. Jahres? Schicken Sie uns Ihre Antwort bis 18. August. Wir verlosen ein Buch. Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.