Die Wogen gingen hoch in Freistadt: Der Pfarrgemeinderat hatte beschlossen, dass in der Stadtpfarrkirche eine kulinarische Veranstaltung stattfinden darf. Kommentar von Christine Grüll.
Im Rahmen eines Orgelkonzerts sollten sich die Gäste an einem Buffet in den Seitenschiffen bedienen können. Nach massiver Kritik, vor allem an den hohen Eintrittspreisen, hat die Pfarre die Veranstaltung abgesagt. Auf zwei Aspekte soll hier hingewiesen werden: Freistadt ist eine aktive Pfarre. Der Pfarrgemeinderat bemüht sich, durch unterschiedliche Aktivitäten mit Menschen, die nicht kirchennah sind, ins Gespräch zu kommen. Die Veranstaltung hat er als eine weitere Möglichkeit angesehen. Dass ein Pfarrgemeinderat Ideen aufgreift, um die Pfarre zu öffnen, ist prinzipiell sehr positiv. Das soll in der Diskussion nicht vergessen werden.
Einen Kirchenraum für ein teures Konzert mit Kulinarik zu nutzen, wirft heikle Fragen auf. Es ist verständlich, dass sich viele dagegen aussprechen. Diskussionen sind gut – wenn sie sich auf einem gewissen Niveau abspielen und im besten Fall in neue Ideen münden. Die Kritik hat sich jedoch bis hin zu Email-Beschimpfungen der Pfarrleitung ausgewachsen. Das ist beschämend.