Das war ein Advent-Wochenende, stöhnt mein Kollege. Was er in drei Tagen mit drei Kindern an vorweihnachtlichem Programm absolviert, bedarf einiges an Organisation und Durchhaltevermögen. Hut ab! „Uns fehlt einfach der vierte Adventsonntag“, ächzt er. In der Tat. Ihm geht es wie dem Handel. Die Zeit wird knapp. Die Luft wird eng. Auch ohne Kinder. Das gibts. Leichter hab ichs allerdings mit dem Koordinieren von Terminen. Ein Besuch in der Sauna lässt sich schnell einschieben. Dort ist im Idealfall kein Weihnachtsgedudel aus dem Radio. Kein Punsch zum Aufheizen. Nur Rausschwitzen, was drin ist. Und dabei nichts Reden, nichts Plauschen, nichts Diskutieren. Mit dem Bedürfnis nach Ruhe war ich nicht allein. Die sich in der Sauna trafen, sagten kein Wort. Kein Wirtshausschmäh, keine frauenfeindlichen Witze. Einfach Stille. „Wie in der Kirche“, flüsterte ein Saunagast. Der Saunameisterin wars schon unheimlich: „So ruhig wie jetzt wars das ganze Jahr noch nie!“ Die Stille ist was Schönes. Und ein unerwartetes Rendevouz mit ihr in der stillsten Zeit des Jahres ... wie ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk. Einmal Stille schenken. Schon probiert?