Ausgabe: 2007/19, Mairegen, Segen, Regen, April, Wetter, Mai, Sommer
09.05.2007 - Katharina Grantl
Wochenlang schwitzten wir im hochsommerlichen April. Naja, zumindest solange uns der kräftige Wind nicht seine kalten Böen um die Nasen wehte. Keine Regenwolke ließ sich am Himmel blicken. Die hübschen Schäfchen-, Haufen- oder Federwolken gerieten beinahe in Vergessenheit. Landwirte und Gärtner sahen ihre Feld- und Wiesenerträge schon den sprichwörtlichen, aber fast ausgetrockneten Bach hinuntergehen. Endlich kündigten die Meteorologen für das vergangene Wochenende den ersehnten Niederschlag an. Doch was für ein Niederschlag für die Familien der Zweitklassler der Steyerdorfschule! Dort sollte am Sonntag die Erstkommunionfeier in der Pfarre am Resthof in Steyr stattfinden. Als es weder am Freitag noch am Samstag trotz Vorhersage regnete, hofften einige von ihnen – zugegeben heimlich und mit ziemlich schlechtem Gewissen – das schöne Wetter möge noch einen Tag halten. Diese Hoffnung erfüllte Petrus, der einzig wahre Demokrat, nur teilweise. Denn die Mehrheit brauchte den Regen, also sollte sie ihn bekommen. Nur für die Zeit des feierlichen Einzuges der Erstkommunionkinder drückte Petrus ein Auge und den Wasserhahn zu. Zuviel Mai- (R)Segen ist wahrscheinlich für Kinder doch ungesund.