Die mangelnde Infrastruktur hält viele Oberösterreicher/innen davon ab, häufiger mit dem Rad zu fahren. Das besagt eine Umfrage des Verkehrsclubs Österreich. Doch wie können Gemeinden davon überzeugt werden, den Verkehr zugunsten von Radfahrer/innen neu zu regeln?
Ausgabe: 2016/38, Fahrrad, Fahrradwege, Energieinstitut, Vorarlberg, Mobilität, Verkehrsclub Österreich
20.09.2016 - Christine Grüll
„Das Wichtigste ist, die Sehnsucht der Menschen nach mehr Lebensqualität in ihrer Gemeinde zu wecken“, sagt Martin Reis vom Energieinstitut Vorarlberg. Als Beispiel nennt er die Gemeinde Wolfurt, die 2015 mit dem Mobilitätspreis ausgezeichnet wurde. In einem zwölfjährigen Prozess wurden Radwege und Begegnungszonen erarbeitet. „Das ist oft kein technisch-fachliches Problem“, meint der Experte, „90 Prozent des Prozesses bestehen aus Kommunikation.“ Je kleiner die Gemeinde, desto mehr Bewohner/innen sollten von den Vorteilen der sanften Mobilität überzeugt werden. Das Thema „Mobilität“ ist eine Kulturfrage, so Martin Reis: „Das menschliche Maß ist wichtig, wenn wir unsere Orte lebenswert erhalten wollen: Haben nur die Stärkeren Vorrang oder nehmen wir auf die Schwächeren Rücksicht?“
Martin Reis hält am Freitag, 30. September einen Workshop (14 bis 18 Uhr) und einen Vortrag (19.30 Uhr) im Pfarrheim Pregarten. Kontakt: Initiative „Umsatteln im Kernland“, Tel. 0681/81 36 55 90.