Unser tägliches Brot gib uns heute. So bitten Christinnen und Christen im Vaterunser. Sie wissen: Es ist nicht selbstverständlich, Brot zu haben.
Ausgabe: 2016/39
27.09.2016
In den Backstraßen der Einkaufszentren wird Brot zur jederzeit verfügbaren Ware. Da kommen nicht nur lokale Bäckereien unter Druck. Die leichte Verfügbarkeit nimmt das Gespür für den Gabencharakter des Brotes – und damit des Lebens.
Man hat sich daran gewöhnt, Brot ganz leicht zu bekommen.
Wo es Brot – oder anderswo Reis – gibt, dort kann man leben. Gleich nach der Bitte um das tägliche Brot steht im Vaterunser die Bitte um Vergebung der Schuld. Es ist die Gottvergessenheit, die Menschen nur stolz auf die eigene Leistung macht und sie dabei vom Ursprung des Lebens trennt.
Gott sei Dank. Das ist mehr als ein Seufzer. Es ist das Gottesbekenntnis des Menschen, der sich in der Hand Gottes weiß. Eine Hand, die ihm schenkt, was er zum Leben braucht. Schließlich lässt sich Christus zutiefst erfahren im Essen des Brotes.