Erstmals Gottesdienst in der Bergarbeitersiedlung Kohlgrube in Wolfsegg
Ausgabe: 2016/41
11.10.2016
Wolfsegg. In der ehemaligen Bergarbeitersiedlung Kohlgrube bei Wolfsegg findet jährlich ein Kirchweih-Standlmarkt statt, obwohl es dort keine Kirche gibt und auch noch nie eine Kirche gegeben hat. Vermutlich wurde der Brauch des Kirchweihtages von böhmischen Bergarbeitern, die vor etwa 150 Jahren in das Hausruck-Kohlerevier gekommen sind, aus ihrer Heimat mitgenommen.
Erstmals wurde der Kirchweih-Standlmarkt, der von den Ortsbewohnern sehr geschätzt wird, am 8. Oktober 2016 durch eine Wort- Gottes-Feier eröffnet. Sie stand unter dem Thema „Dank für die Heimat“: Dies im Zusammenhang damit, dass in der Kohlgrube vor 50 Jahren der Kohlebergbau geendet hat, der 180 Jahre lang Lebensgrundlage für Tausende von Menschen gewesen war. Dankbar wurde an die Menschen erinnert, die an eine Zukunft des „sterbenden“ Ortes geglaubt und an dieser Zukunft gearbeitet haben, die den Ort zu dem gemacht haben, was er heute ist: ein Schmuckstück der Gemeinde. In Erinnerung an die aus Böhmen eingewanderten Bergknappen wurde das Gebet auch mit dem tschechischen Wort für Gottesdienst, „Bohoslužba“, angekündigt.