Der Kongress „Verteidiger Europas“, zu dem rechtsextreme Gruppen Ende Oktober nach Linz einladen, war eines der Themen des Oö. Antifa-Netzwerktreffens in Schloss Puchberg.
Landeshauptmann Josef Pühringer möge den Kongress „Verteidiger Europas“, der auf Einladung rechtsextremer Veranstalter am 29. Oktober in Linz stattfinden soll, ausladen. Das forderte Robert Eiter, Sprecher des Antifa-Netzwerks, beim Jahrestreffen am 8. Oktober in Schloss Puchberg. „In zahlreichen Ländern gibt es bereits Proteste von Überlebenden des Kz Mauthausens, und von in der Gedenkarbeit Engagierten“, sagte er am Rande des Treffens und verwies auf den schweren Imageschaden für Oberösterreich. Gerade in Oberösterreich nehmen rechtsextreme und rassistische Straftaten im Vergleich zu anderen Bundesländern enorm zu. In nur einem Jahr ist die Zahl um 85 % gestiegen: 2014 waren es 109 einschlägige Straftaten, 2015 bereits 202, bundesweit wurden ingesamt 1156 Straftaten gemeldet.
Dank für das Engagement
Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer dankte zu Beginn des Treffens den 220 Vertreter/innen politischer, kirchlicher, kultureller und humanitärer Organisationen aus Österreich und Bayern für ihr wertvolles demokratisches Engagement. Caritas-Präsident Michael Landau plädierte für eine andere, menschliche Asylpolitik. Der Journalist Ulrich Chaussy vom Bayerischen Rundfunk berichtete vom Attentat im Jahr 1980 auf dem Münchner Oktoberfest. Seine Recherchen haben ergeben, dass rechtsextreme Kreise darin verwickelt waren. 2014 wurden die Ermittlungen wieder aufgenommen.