Marianisten: Orden gedenkt des seligen P. Jakob Gapp
Ausgabe: 2008/34, Marianisten, Jakob Gapp, Stidt Rein
20.08.2008 - Josef Wallner
Am 13. August 2008 umstanden 130 Menschen auf dem Greisinghof den Gedenkstein für den seligen Jakob Gapp, um – genau zu seiner Todesstunde um 19 Uhr – seiner Hinrichtung vor 65 Jahren durch das Hitler-Regime zu gedenken.
Die Feiergemeinde zog anschließend in die Kirche zur Eucharistiefeier. Die Predigt hielt P. August Janisch vom Zisterzienserstift Rein (Stmk.). Der ehemalige „Flüchtlingspfarrer“, Briefbombenopfer Janisch wies auf ein kleines, aber sprechendes Detail in der Biografie des Marianistenpriesters Gapp hin: P. Jakob Gapp hat in einem der Vernehmungsprotokolle mit Jakob Georg Gapp unterschrieben. Auffallend ist, dass Gapp weder mit einem zweiten Vornamen Georg ins Taufbuch eingetragen ist, noch wurde er von seinen Mitbrüdern so genannt. Der heilige Georg wird in der Überlieferung als Drachentöter, als Überwinder des Bösen, bezeichnet. Gapp hat vermutlich mit dem Namen Georg bekundet, dass er den Nationalsozialismus für einen Drachen hält, der schlussendlich aber besiegt werden wird. „Heute heißt es ebenso Mut zeigen, klare Sprache sprechen, handeln und sich nicht einschüchtern lassen“, so Janisch. Als Stadtpfarrer von Hartberg hatte P. August Janisch noch Menschen kennengelernt, die vom Religionsprofessor Jakob Gapp, vor allem von seinem sozialen Engagement für die „ausgesteuerten“ Arbeitslosen in Graz, tief geprägt worden waren. Gapp war von 1934 bis 1938 Religionsprofessor und Jugendseelsorger in Graz. Im Rahmen des Gottesdienstes legte P. Hans Eidenberger sein Amtsversprechen als neuer Regionaloberer der Marianisten für Österreich und Deutschland ab (die KIZ berichtete in der Ausgabe vom 2. Juli 2008).