Am 3. Dezember wird der Internationale Tag für Menschen mit Behinderung begangen. Er soll das Bewusstsein in der Öffentlichkeit für deren Rechte und Wohlergehen wachhalten. Doch wie steht es eigentlich mit diesem Bewusstsein?
Ausgabe: 2016/48
29.11.2016 - Christine Grüll
„Nachdem die baulichen Barrieren in den letzten Jahren zu einem großen Teil abgebaut wurden, bestehen leider die Barrieren in den Köpfen nach wie vor“, sagt Helga Scheidl, Präsidentin der Lebenshilfe OÖ. Das hat auch damit zu tun, dass in Politik und Medien verstärkt die Kosten angeprangert werden, die Menschen mit Behinderung „verursachen“. Helga Scheidl kritisiert in diesem Zusammenhang nicht die vereinbarten Einsparungen im Sozialbereich. Sie ist über die Art und Weise, wie manche politisch Verantwortliche über Menschen sprechen, als wären sie Zahlen, höchst besorgt. „Es entsteht eine Neiddebatte. Im Vorjahr war sie gegen die Flüchtlinge gerichtet, heuer gegen Menschen mit Behinderung und im nächsten Jahr werden es vielleicht die Senioren sein.“
Begleitung
Dem begegnet die Lebenshilfe OÖ mit einer Kampagne. Sie sucht Freiwillige, die zu Sportaktivitäten, Kaffeehausbesuchen oder zum Gottesdienst begleiten. So sollen u.a. die Barrieren im Kopf, die sich oft in einer Scheu vor Menschen mit einer Behinderung ausdrückten, beseitigt werden, so Helga Scheidl: „Es ist eine persönliche Bereicherung für jeden Freiwilligen.“