Braunau am Inn, Predappio in Italien und Gori in Georgien haben eines gemeinsam: Sie müssen mit einem schwierigen Erbe umgehen. Alle drei sind Geburtsorte von Diktatoren – Hitler, Mussolini bzw. Stalin. Mussolini ist zudem in Predappio begraben.Dieses schwierige Erbe thematisierten die Braunauer Zeitgeschichte-Tage vom 23. bis 25. September. Der Bürgermeister von Predappio, Giorgio Frassineti, sagte, seine Gemeinde sei mit der Belastung alleingelassen, ein Mussolini-Wallfahrtsort für jährlich etwa 100.000 Italiener zu sein. Der Umgang mit diesem Erbe müsse durch Europa und in einer europäischen Vernetzung bewältigt werden. Braunaus Bürgermeister Mag. Johannes Waidbacher unterstützt diesen Vorschlag. Der georgische Referent Lasha Bakradze – er leitet in Tiflis das Literaturmuseum – berichtete vom Stalinkult in Gori (Geburtshaus, das unter einen „Schrein“ gestellt wurde). Bakradze hält es für wichtig, die Zeugnisse der schlimmen Geschichte sichtbar zu halten, damit nicht aus dem Sinn kommt, was aus dem Auge ist.