Menschenrechtler kritisieren den geringen Anteil von Frauen im neu gewählten ägyptischen Parlament. Das unter den 498 Abgeordneten lediglich zwölf weibliche Mitglieder sind, beklagte die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) unlängst in Frankfurt. Es sei ein Rückschritt, dass diese nun 40 Millionen Ägypterinnen repräsentieren sollten. Zudem gehörten allein vier der Parlamentarierinnen der Freiheits- und Gerechtigkeitspartei der islamistischen Muslimbrüder an. „Das Programm dieser ‚Muslimschwestern‘ ist ebenso wie das ihrer männlichen Kollegen fundamental-islamistisch ausgerichtet und richtet sich gegen den Fortschritt im Bereich Frauen- und Kinderrechte“, so die IGFM. Drei weibliche Ab-geordnete sitzen den Angaben zufolge für die liberale Wafd-Partei im Parlament; jeweils eine Abgeordnete gehört der Ägyptischen Sozialdemokratischen Partei und der Reform- und Entwicklungspartei an; drei koptische Frauen wurden laut IGFM vom Chef des regierenden Obersten Militärrats, Marschall Hussein Tantawi, zu Abgeordneten bestimmt. Insgesamt sei es eine „Katastrophe“ für die Frauenrechte, dass rund 70 Prozent der ägyptischen Abgeordneten zum islamistischen Spektrum zählten, so die Menschenrechtsorganisation.